Sensomotorisch-perzeptive Verfahren
Sie dienen der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der sensomotorischen und wahrnehmenden Funktionen mit den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen.

Sensorische Integrationstherapie
dies ist ein neurophysiologisches Behandlungskonzept, in dem durch die Harmonisierung der sensorischen Integration die auf Verarbeitungsstörungen der Sinneswahrnehmungen begründeten Entwicklungs-, Lern- und Verhaltensstörungen behandelt werden.

Sensorische Integration
ist die bestmögliche Verarbeitung und Beantwortung von Sinnesinformationen für die erwünschte Handlung. Das heißt die Einsortierung und Deutung von Sinneswahrnehmungen/Informationen im Gehirn sowie die Verwertung dieser Informationen für den täglichen Gebrauch. Es ist die Fähigkeit, wichtige Botschaften zu erkennen und hieraus eine Reaktion, eine Antwort in Form von Handlung zu planen, auszuführen, zu steuern und diese Antwort wieder zu spüren.
(SCHAEFGEN, 1994)
Eine solche Störung zeigt sich sehr verschieden und kann sehr unterschiedliche Probleme verursachen.
Hinweise auf Sensorische Integrationsstörungen können sein:

  • Entwicklungsverzögerungen und -diskrepanzen
  • Schlaf- und Anpassungsstörungen
  • Auffälligkeiten bei der Nahrungsaufnahme/ Essprobleme wie z. B: Verweigerung bestimmter Nahrung
  • Sprachprobleme
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • ADS mit Hyperaktivität
  • Lernprobleme
  • Kommunikationsprobleme
  • Aggressivität und Regression
  • Psychosomatische Probleme

Affolter-Konzept
Behandlungsmethode bei Patienten mit körperlichen und/oder sensomotorischen Beeinträchtigungen. Hierbei wird z. B. durch therapeutisches Führen physiologischer Bewegungsabläufe ein selbständiger Handlungsablauf des alltäglichen Lebens eingeübt.

Affolter formulierte 1987 folgende Thesen. Visuelle und auditive Wahrnehmungen führen nur in Verbindung mit gespürter Information, d. h. taktil-kinästhetischer Information oder "Spürinformation" auf einer höheren Wahrnehmungsstufe zu einer Ausweitung der Integrationserfahrung. Die Umwelt muss zur Wirklichkeit werden. Also muss man sich mit den Ursachen und Wirkungen auseinandersetzen: handeln ( vgl. auch Piaget, Ayres, Mertens). Weiterhin vertritt den interaktionistischer Ansatz:

  • "Ich berühre die Welt - die Welt berührt mich; ich wirke auf die Welt, die Welt wirkt auf mich."

Affolter geht von universeller Stufenfolge des Entwicklungsgeschehens aus.

    • Das Kind lernt, seine Welt zu spüren über die stabile Unterlage, die stabile Seite (Seitenbegrenzung): Nischensituation als Erkenntnisgrundlage des Geborgenseins. Später findet das Kind selbst Nischen und kann durch sie Vertrauen bilden, d. h. Lust empfinden am Sich-Schaukeln, Sich-Wiegen und Schwingen.
    • Aus dem Geborgensein kann sich Explorationsverhalten entwickeln als Untersuchung der Situation und der veränderten Position.
    • Explorieren geschieht zunächst mit Hand und Mund im Zusammenspiel von Lippen, Kiefer, Gaumen, Zunge, Fingern und Händen als Voraussetzung für das Sprechen.
    • Die gespürten Erfahrungen über die Wirklichkeit sind kognitiv und emotional-sozial.

Therapie :
Bei der Therapie wird der Patient als Individuum gesehen, bei dem es kein einheitliches Trainingsprogramm gibt. Dabei orientiert sie sich an an den Anforderungen des Alltag, d.h. es werden keine speziellen Materialien oder Therapieräume (Brot streichen, Hände waschen...). Verhaltensänderungen sollen über vermittelte Spürinformationen erreicht werden. Der Therapeut sucht Reize aus, gibt Widerstände um diese zu vermitteln.
Quelle : http://www.ergowelt.de